Tschechische Republik / Frankreich 2021, 55 min., DF
Zwischen Realität und Imagination, Verführerischem und Abgründigem: Toyen – eigentlich Marie Čermínová (1902-1980) – war eine der bedeutendsten tschechischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Toyen verbrachte einen Teil ihres Lebens in Frankreich und war eine enge Freundin André Bretons. Als Grenzgängerin kündigte die surrealistische Malerin nicht nur Geschlechterzuordnungen auf. Sie bewahrte sich immer absolute Schaffensfreiheit, auch wenn sie dafür in Armut lebte. Heute erzielen ihre Werke astronomische Summen. Das Porträt stützt sich auf Erinnerungen ihrer Freunde, Fotos und Filmausschnitte (…).
Andrea Sedláčková geht in ihrem Dokumentarfilm den Geschichten nach, die sich hinter Toyens Gemälden verstecken. Wie nehmen Sammler heute diese fantasievollen Werke wahr? Was entdecken Galeristen und Kunsthistoriker darin? In den Interviews der Filmemacherin mit Zeitgenossen der Künstlerin erscheint Toyen als unkonventioneller Mensch, als kompromisslose und unter allen Umständen freie Künstlerin, als geheimnisvolle Rebellin mit grenzenloser Vorstellungskraft. (Ankündigung von ARTE)
In Anwesenheit der Regisseurin, im Anschluss an die Filmvorführung Gespräch mit ihr über die Faszination für Toyen und über ihre Arbeit an diesem Film, die Ausgangspunkt einer noch größeren Recherche wurde und schließlich zur Publikation der aufsehenerregenden Biographie führte.
Andrea Sedláčková ist Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin. Sie studierte Dramaturgie an der FAMU in Prag und beteiligte sich an den Demonstrationen im Januar 1989, verließ die Tschechoslowakei aber noch vor der Samtenen Revolution im November desselben Jahres. Seither lebt sie – wie Toyen – vorwiegend in Paris. Sie ist Autorin und Regisseurin vieler erfolgreicher Filme und Dokumentationen, u.a. für das Tschechische Fernsehen.
Eintritt frei! Keine Voranmeldung nötig.