Tschechoslowakei 1966, 78 min., s/w
Originalversion mit engl. Untertiteln // Original with English subtitles
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs: Ein starkes Stück der tschechoslowakischen Kinogeschichte – dramatisch und dunkel, minimalistisch, eindringlich.
In den Wäldern Mährens Anfang Mai 1945: Der Wehrmachtssoldat Hans, aus Wien stammend, ist auf der Flucht vor der heranrückenden Roten Armee und zwingt die Kutscherin Krista (Iva Janžurová), ihn auf entlegenen Waldwegen zurück nach Österreich zu bringen. Er ahnt nicht, dass Krista gepeinigt ist vom Gedanken der Rache, weil Wehrmachtssoldaten zuvor ihren Mann gehenkt haben. Doch auch Krista, die anfangs konsequent ihren Racheplan verfolgt, ahnt nicht, dass sich die Dinge anders entwickeln werden.
Wagen nach Wien entwickelt mit wenigen Mitteln und starken schauspielerischen Leistungen ein eindringliches Plädoyer für die Menschlichkeit. Die kritische Darstellung der Partisanen löste heftige Kontroversen aus, ebenso wie die menschliche Zeichnung des Wehrmachtsoldaten, der sich in den Fängen der „großen“ historischen Ereignisse befindet, aber wie seine Gegenspielerin vor allem Individuum ist.
Das Drehbuch für den Film verfasste der Regisseur Karel Kachyňa zusammen mit dem Schriftsteller Jan Procházka, Autor erfolgreicher Kinderbücher und bekannte Persönlichkeit des Prager Frühlings.
Der Film wird mit englischen Untertiteln gezeigt, gesprochen wird ohnehin wenig. Der österreichische Soldat ist jedoch redseliger als die tschechische Kutscherin, so dass überwiegend deutsch gesprochen wird – ein weiteres künstlerisches Wagnis dieses Films.
Im Anschluss an den Film Gespräch mit Michal Bregant, Direktor des NFA Prag.
Eintritt frei! Keine Voranmeldung nötig.