
Das Buch von Visiting Fellow Thomas Haigh entstand im Rahmen des Digital Humanism–Programms des IWM und ist im Oktober 2025 bei Mandelbaum erschienen. Es wurde von Andreas Wirthensohn aus dem Englischen übersetzt.
Wenn die Geschichte des Computers erzählt wird, geht es oft um große Vorbilder. Einige Männer – zunehmend auch Frauen – werden als geniale Pioniere des digitalen Zeitalters stilisiert. Mit diesem kleinen Band hinterfragt der Historiker Thomas Haigh die Superhelden-Geschichten, die Büchern wie Walter Isaacsons The Innovators zugrunde liegen. Was er dem gegenüberstellt, sind vier tiefenscharfe Beobachtungen zur Computerarbeit der 1970er bis 1990er Jahre. Haigh liefert eine alternative Perspektive auf Leben und Karrieren in der IT-Welt. Die digitale Revolution, so sein Argument, vollzog sich Schritt für Schritt, getragen vom Zusammenspiel vieler ganz gewöhnlicher Menschen. Das Buch ist im Rahmen des Digital Humanism-Programms am IWM erschienen und wurde vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur gefördert.
Thomas Haigh ist Informatiker, Technologiehistoriker und Professor für Geschichte an der University of Wisconsin-Milwaukee. In seiner Forschung hat er sich mit einem breiten Spektrum von Fragen rund um die Beziehung zwischen der Welt des Codes und der Welt der Menschen beschäftigt. Seine Arbeit zu den Ursprüngen der modernen Datenverarbeitung hat viele weitverbreitete Annahmen infrage gestellt und deren Design in einem breiteren Kontext der Entwicklung wissenschaftlicher und technologischer Praxis verortet. Im Jahr 2024 war Haigh Digital Humanism Fellow des IWM.
Das Buch kann über die Webseite des Mandelbaum Verlags erworben werden.
Thomas Haigh
JENSEITS DER GENIES: Geschichten aus der IT-Arbeit
Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn
Wien: Mandelbaum Verlag, 2025, 116 S., ISBN 978399136-108-4