Ausstellung von Svätopluk Mikyta: Die Monochrome. Überdenken der Vergangenheit, Interpretation der Gegenwart

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Ausstellung von Svätopluk Mikyta: Die Monochrome. Überdenken der Vergangenheit, Interpretation der Gegenwart

In Kooperation mit dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen zeigt die Knoll Galerie Wien in den IWM Räumlichkeiten eine Werkauswahl des slowakischen Künstlers Svätopluk Mikyta, aus seiner Serie „Die Monochrome“. Eröffnung: 12. Februar 2019 [Details] Ausstellungsdauer: Februar bis Juni 2019 Ort: Stiegenhaus des IWM Besuch: im Rahmen der allgemeinen Öffnungszeit (8:30-14:30), auf Anfrage oder …

Ausstellung von Svätopluk Mikyta: Die Monochrome. Überdenken der Vergangenheit, Interpretation der GegenwartIn Kooperation mit dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen zeigt die Knoll Galerie Wien in den IWM Räumlichkeiten eine Werkauswahl des slowakischen Künstlers Svätopluk Mikyta, aus seiner Serie „Die Monochrome“.
Eröffnung: 12. Februar 2019 [Details]
Ausstellungsdauer: Februar bis Juni 2019
Ort: Stiegenhaus des IWM
Besuch: im Rahmen der allgemeinen Öffnungszeit (8:30-14:30), auf Anfrage oder im Zuge von Veranstaltungen. Eintritt frei.

Svätopluk Mikyta wurde in 1973 in der Slowakei geboren. Er hat auf der Akademie der Bildenden Künste und Design in Bratislava und auf der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert. Er lebt und arbeitet in Banska Stiavnica und Brünn, wo er die Abteilung Grafik und Druck der Fakultät für Bildende Künste auf der Technischen Universität in Brünn leitet.

Seine Werke befinden sich in verschiedenen Sammlungen, unter anderem im Grand-Duc Jean Museum Moderner Kunst, Luxembourg (LU), Chicago Institut für Kunst (USA), Museum Angewandter Kunst, Prag (CZ), Zabludowicz Sammlung, London (GB), Slowakische National Galerie, Bratislava (SK) , Zentrale Slowakische Galerie, Banská Bystrica (SK).

Ausstellung von Svätopluk Mikyta: Die Monochrome. Überdenken der Vergangenheit, Interpretation der GegenwartDurch seine künstlerische Praxis erforscht Mikyta die mitteleuropäische Identität und kritisiert auf eine bestimmte subversive Weise verschiedene Schichten und Formen der Komplexität dieser Identität. Mikyta arbeitet mit gefundenem Fotomaterial und überarbeitet entdeckte Photographien aus alten Büchern oder Kataloge, mit dem Ziel eine neue Ästhetik und Bedeutung für diese Bilder zu schaffen. Er untersucht und interpretiert dabei die visuelle Wirkung von Bildern, die unter verschiedenen totalitären Regimen in Ost- und Mitteleuropa im 20. Jahrhundert entstanden sind. Seit mehreren Jahren arbeitet er an einer Reihe von “Überzeichnungen”, die er als Zyklen zusammenführt und dann im Stil von Installationen entwickelt.

Die Ausstellung präsentiert großformatige und monochrome Siebdrucke. Ohne Vorwissen kann man die Monochrome als reine abstrakte Malerei betrachten. In Wahrheit aber sind diese Monochrome unfertige Plakate aus den 1970er und 1980er Jahren, Überreste der damaligen Druckproduktion. In ihrem historischen Hintergrund liegt die politische Propaganda aus diesen Jahren. Damals wurden die Monochrome als politische Plakathintergründe vorgedruckt und nach der Wende nicht mehr benutzt worden. Mikyta hat sie in einer geschlossenen Textilfabrik in Propagandaabteilung gefunden und sie in einen neuen Kontext der zeitgenössischen Kunst und zeitgenössischen politischen Turbulenzen gestellt.

Ausstellung von Svätopluk Mikyta: Die Monochrome. Überdenken der Vergangenheit, Interpretation der GegenwartMikyta’s Arbeit liegt an der Grenze zwischen Präsenz und Abwesenheit des Symbols. Die Monochrome sind nicht nur leere minimalistische Farbflächen, sondern Darstellungen, in denen die Spannung zwischen Abwesenheit und Anwesenheit, Geschichte und Gegenwart, Form und Anti-Form, pulsiert. Es stellt sich die Frage, was für diese Plakathintergründe vorbereitet und was auf diesen ausgedruckt werden sollte. Gleichzeitig kann man die Frage der Bedeutung der Farbe nicht vermeiden. Was repräsentieren die farblichen Plakathintergründe heute und in welchem Kontext kann man sie verstehen? Können diese minimalistisch rechteckige Farbflächen wirklich nur als pure Abstraktion ohne Bedeutung verstanden werden? Auf einer Seite sind sie genau das: pure monochrome Formen, andererseits sind sie Farbflächen voller politischen Bedeutung und Assoziation. Rot, blau, grün sind nicht nur Farben, sondern auch politische Symbole, die in unseren Gedanken schon integriert sind.

Die Kunsthistorikerin und Kuratorin Mira Keratová benutzt den Termin Antikonismus, um die Monochrome Mikytas zu beschreiben. Sie erklärt, dass das Konzept des Antikonismus einer der möglichen Ansätze ist, Mikyta’s Werk zu erfassen, das meist diskursiv nach der Rhetorik der osteuropäischen Kunst der Jahrhundertwende erklärt wird. In den Monochromen verweist Mikyta laut Keratová auf die Art und Weise, wie der Künstler im Prozess der Konfrontation von äußeren und inneren Bildern visuell denkt. Durch die Strategie der Appropriation spielt er sich mit alten Ästhetiken und interpretiert frühere Repräsentationen und ihre evolutionäre Kontinuität im Kontext der unendlichen Geschichte von Kunst und Kultur, um neue Inhalte und Bedeutungen zu schaffen.

In cooperation with the Institute for Human Sciences, Knoll Galerie Wien is showing a selection of works by the Slovakian artist Svätopluk Mikyta from his series “The Monochrome” in the IWM premises.

Opening: February 12, 2019 [Details]
Duration: February to June 2019
Venue: IWM staircase
Visits: during the general opening hours (8:30-14:30), on request or during events. Admission free.

Ausstellung von Svätopluk Mikyta: Die Monochrome. Überdenken der Vergangenheit, Interpretation der GegenwartSvätopluk Mikyta was born in 1973 in Slovakia. He studied at the Academy of Fine Arts and Design in Bratislava and at the State Academy of Fine Arts in Stuttgart. He lives and works in Banska Stiavnica and Brno, where he heads the Graphics and Printing Department of the Faculty of Fine Arts at the Technical University in Brno.

His works are in various collections, including the Grand-Duc Jean Museum of Modern Art, Luxembourg (LU), Chicago Institute of Art (USA), Museum of Applied Arts, Prague (CZ), Zabludowicz Collection, London (GB), Slovak National Gallery, Bratislava (SK), Central Slovak Gallery, Banská Bystrica (SK).

Ausstellung von Svätopluk Mikyta: Die Monochrome. Überdenken der Vergangenheit, Interpretation der GegenwartThrough his artistic practice Mikyta explores the Central European identity and criticizes in a certain subversive way different layers and forms of the complexity of this identity. Mikyta works with found photographic material and reworks discovered photographs from old books or catalogues with the aim of creating a new aesthetic and meaning for these images. He investigates and interprets the visual impact of images created under various totalitarian regimes in Eastern and Central Europe in the 20th century. For several years he has been working on a series of “exaggerations”, which he combines as cycles and then develops in the style of installations.

The exhibition presents large-format and monochrome screen prints. Without prior knowledge, the monochrome can be regarded as pure abstract painting. In reality, however, these monochromes are unfinished posters from the 1970s and 1980s, remnants of print production at the time. The political propaganda from these years lies in their historical background. At that time, the monochromes were pre-printed as political poster backgrounds and were no longer used after the fall of communism. Mikyta found them in a closed textile factory in a propaganda department and placed them in a new context of contemporary art and contemporary political turbulence.

Ausstellung von Svätopluk Mikyta: Die Monochrome. Überdenken der Vergangenheit, Interpretation der GegenwartMikyta’s work lies on the boundary between presence and absence of the symbol. The monochromes are not only empty minimalist color surfaces, but representations in which the tension between absence and presence, past and present, form and anti-form, pulsates. The question arises as to what should be prepared for these poster backgrounds and what should be printed on them. At the same time, the question of the meaning of colour cannot be avoided. What do color poster backgrounds represent today and in what context can they be understood? Can these minimalist rectangular colour surfaces really only be understood as pure abstraction without meaning? On one hand they are exactly that: pure monochrome forms, on the other they are colored surfaces full of political meaning and association. Red, blue, green are not only colours, but also political symbols that are already integrated in our thoughts.

Ausstellung von Svätopluk Mikyta: Die Monochrome. Überdenken der Vergangenheit, Interpretation der GegenwartArt historian and curator Mira Keratová uses the term anticonism to describe the monochrome Mikytas. She explains that the concept of anticonism is one of the possible approaches to grasping Mikyta’s work, which is usually discursively explained according to the rhetoric of Eastern European art at the turn of the century. In the monochromes, according to Keratová, Mikyta refers to the way the artist thinks visually in the process of confrontation between external and internal images. Through the strategy of appropriation he plays with old aesthetics and interprets earlier representations and their evolutionary continuity in the context of the infinite history of art and culture to create new contents and meanings.

In cooperation with Knoll Galerie Wien + Budapest