Die soziale Marktwirtschaft war seit dem Ende des 2. Weltkriegs das vorherrschende Modell in Kontinentaleuropa. Seit der Finanzkrise 2008/2009 und den Turbulenzen rund um den Euro ist das derzeitige System ins Wanken geraten.
Die sozialen Sicherungssysteme sind durch Fehlspekulationen gefährdet; Regierungen bringen Milliarden an Steuermitteln auf, um Banken zu retten; Korruption und Zahlentricksereien stellen das europäische Solidarmodell vor eine Zerreißprobe. Nicht mehr das Gemeinwohl steht im Mittelpunkt des politischen Handelns, sondern Rating-Agenturen geben Entscheidungen vor. Hat die Politik noch das Primat des Handelns, oder wird alles der Ökonomie untergeordnet? Was heißt das für unser Wertesystem in Europa? Kann Transparenz künftig Fehlinformationen und –entscheidungen verhindern? Ist die Politik korrupt? Wer gilt noch als moralische Instanz?
Über diese Fragen diskutieren:
Peter Eigen
Gründer von Transparency International
Heiner Geißler
CDU-Politiker, deutscher Bundesminister a.D.
Christoph Kardinal Schönborn
Katholischer Theologe, Erzbischof von Wien
Gesine Schwan
Politikwissenschaftlerin, Kandidatin der SPD für das Amt des deutschen Bundespräsidenten 2009
Moderation:
Alexandra Föderl-Schmid
Chefredakteurin, Der Standard