
Der Erste Weltkrieg provozierte eine bis dahin nie dagewesene “geistige Mobilmachung” (Kurt Flasch) unter Intellektuellen aller Bereiche. Philosophen im Besonderen tauschten die Waffe gegen den Schreibstift und partizipierten geistig an einem Krieg, der weit über die politischen Grenzen hinausging. In ihren Schriften kommt es zu einer Häufung des Begriffs “Ewigkeit”, was angesichts des massenhaft erfahrenen Todes und der vollkommen neuartigen Art der Kriegsführung überraschen mag. Es soll die Frage gestellt werden, was es mit der “Geistigkeit” des Kriegserlebnisses auf sich hat und welche Rolle der Begriff „Ewigkeit“ spielt.
Christian Sternad ist Postdoctoral Research Fellow im ERC-Projekt “The Great War and Modern Philosophy” am Husserl-Archiv der KU Leuven in Belgien.