
En coopération avec l‘Institut français de Vienne
Marc Augé, ehemaliger Direktor der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS), zählt zu den wichtigsten Anthropologen der Gegenwart. In den 1970er- und 1980er-Jahren unternahm er verschiedene Forschungsreisen nach Afrika, insbesondere der Elfenbeinküste und Togo, sowie nach Lateinamerika. Später richtete sich sein Interesse zunehmend auf die moderne westliche Gesellschaft. Als erster “U-Bahn-Anthropologe” setzte er sich u.a. mit den alltäglichen Gewohnheiten der Pariser Bevölkerung auseinander, versuchte, die eigene Welt mit fremden Augen zu sehen und die globalisierten “Welten der Gegenwart” zu beschreiben. In seinem bekannten Buch Nicht-Orte konstatiert er eine rasante Zunahme von sinnentleerten, transitorischen Funktionsorten. Diese “Nicht-Orte” wie z.B. Flughäfen, U-Bahnen, Flüchtlingslager, Supermärkte oder Hotelketten sind keine “anthropologischen Orte”, man ist nicht heimisch in ihnen, sondern es sind “Orte des Ortlosen” und gewissermaßen das Gegenteil von “Erinnerungsorten”. Diese Räume stiften keine individuelle Identität, haben keine gemeinsame Vergangenheit und schaffen keine sozialen Beziehungen. Sie sind Zeichen kollektiven Identitätsverlusts.
Der Anthropologe im Dschungel der Großstadt
Ein Porträt von Marc Augé, Die Zeit
Der Vortrag findet in französischer Sprache statt!
An den darauffolgenden Tagen nimmt Marc Augé an einem Symposium im Institut français de Vienne teil:
Welche Aufklärung braucht der Mensch ? /
Quelles Lumières pour notre temps ?
Ort: Palais Clam-Gallas, Institut français d’Autriche
Termine : 6., 7. und 8. März 2014
http://institut-francais.at/vienne/
